Durchlaucht

Seine Durchlaucht (S.D.) (mhd. Partizip von durchliuhten („durchleuchten“), vgl. erlaucht) für männliche und Ihre Durchlaucht (I.D.) für weibliche Titelträger, in alten Texten auch als Drlt. abgekürzt, ist ein Adelsprädikat in der ursprünglichen Form eines Adjektivs (durchläuchtig), das zugleich zur Anrede verwendet wurde; es konnte bestimmten standesherrlichen Familien des Hochadels durch den römisch-deutschen Kaiser, nach Ende des Alten Reiches 1806 durch den Kaiser von Österreich und schließlich ab 1871 auch durch den Deutschen Kaiser verliehen werden. Der Titel ist dem lat. Serenitas oder Serenissimus nachgebildet, der schon den römischen Kaisern Honorius und Arcadius und nach ihnen den fränkischen und gotischen Königen beigelegt und einst für höher geachtet wurde als Hoheit (Celsitudo), was sich indes später umkehrte.

Das Prädikat, anfänglich von Königen, dann von Kurfürsten, dann von Herzögen benutzt, stand zuletzt praktisch sämtlichen Fürsten zu. Zur Führung berechtigt waren alle ehemals bis 1806 regierenden Fürsten, jedoch erhielten es schließlich auch die reinen Titularfürsten des 19. Jahrhunderts. In manchen Familien wurde das Prädikat allen Mitgliedern verliehen (in der Regel wenn die Agnaten den Prinzentitel führten), in anderen nur dem Familienoberhaupt (meist sofern die jüngeren Nachfahren des Fürsten nur den Grafentitel führten).


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